Grüne Armee-Fraktion

Es war ruhig geworden um die Grünen… Vergessen der Glanz des Größten Außenministers aller Zeiten. Die Mühen der Ebenen bescherten der kleinsten Partei im Bundestag den grauen Alltag. Die Friedensgebete auf Kirchentagen waren zu ermüdend. Da sprach Cem Özdemir: “Vergesst den Käs’, Männer!”, bestieg auf den grünen Feldherrnhügel und rief die amerikanische “Weltpolizei” zu Hilfe, um gegen die IS in Kobane zu reiten.

Selbst in den Sattel steigen wollte er freilich nicht. Auch die Aufstellung grüner Freiwilligenbrigaden ist aussichtslos. Die deutsche Bundeswehr scheint dem einstigen grünen Ziel der Auflösung durch die eigene Bürokratie ohnehin schon näher als sich das Altgrüne erträumt hätten.

“Rein mit der NATO. Rein ins Getümmel” lautet der neue Schlachtruf mit Nick auf Syrien. Nur eine kleine Gruppe widerständiger Altlinker in der Ökopartei leistet noch Widerstand gegen die Grüne Armee-Fraktion in den eigenen Reihen.

Die “klugen” Vorschläge häufen sich. “Die Grenzen auf!” heißt es da. Nicht um Flüchtlinge auf Bürgerkriegsgebieten einzulassen, nein, um freiwillige kurdische Kämpfer aus der Türkei in Richtung Syrien ziehen lassen. Wenn da mal nicht auch IS-Freiwillige dabei sind, möchte man warnen. Die Putzkolonne, die da von Grünen aus der Ferne befehligt werden, sollen wohl den Bürgerkrieg in ein fernes Land tragen. Da ist sie wieder die Strategie des Che Guevara, jenes Mörders, den der Export von Konflikten zum Irrationalheiligen der Linken gemacht hat.

Grenzen öffnen, um Bodenkämpfe zu ermöglichen? Waffen in Krisenregionen? Kein eherner Grundsatz schein mehr für Claudia Roth und ihren Freunden zu gelten. Ihre Anwesenheit im türkisch-syrischen Grenzgebiet hat die Kampfhandlungen nicht beendet. Ihrem Durchblick jedenfalls hat er auch nicht gedient. Mit dauertränenden Augen fehlt oft die klare Sicht. Auch ihr abschreckende Wirkung hatte keinen Einluss auf die Kampfhandlungen.Die Wogen eines Konfliktes lassen sich nur in heiligen Schifften durch die Anwesenheit einer Herrin besänftigen. Das musste schon Friedensfürst Joschka der Große erfahren. Claudia Roth will IS-Kämpfern die ärztliche Behandlung in der Türkei verweigern. Offenbar soll das Pflegepersonal durch Unterlassen erzielen, was PKK-Kämpfer in der nachvollziehbaren Selbstverteidigung durch Handeln nicht erzielt haben. Welche Zumutung für Kräfte, die sich doch dem hypokritischen Eid verpflichtet fühlen sollen.

Doch das ist alles nicht allzu ernst zu nehmen. Wie immer haben sich die Grünen bei ihrem Handlungswillen ein – leider zu sichtbares Hintertürchen – gelassen. Einen NATO-Einsatz in Syrien soll es nur mit UN-Mandat geben. Das wird die Probe auf die Belastbarkeit grünen Beistandswillens bis zum jüngsten Gericht vertagen. Die Grünen, die Deutschland einst ohne Beschluss zuständiger Gremien in den Krieg geführt haben, geben sich also partiell lernfähig. Da sie aber ihre Energie aus der Dauerempörung über die Weltläufte ziehen, wäre Entspannung durch ganzheitliche Sicherheitspolitik das Schlimmste was passieren könnte.

Dieser Offenbarungseid grüner Sicherheitspolitik lässt sich auch mit Claudia Roths Betroffenheitsausrufe wie “dreckiges Spiel” und “Tragödie” auf den Punkt bringen, wenn es Selbstzeugnisse wären.

Selten war das Eingeständnis des eigenen Irrtums so entlarvend wie in diesem Fall. Weil die Dinge vielfach komplizierter sind als die 140 Twitterzeichen der Grünen Vorsitzenden Peters hergeben, wird es dauern, bis immergrüne Friedensträume in der Realität anlanden. Derweil bevorzugen die Grünen das, was die Bundesrepublik jahrzehntelang erfolgreich getan hat: Sie kämpfen für den Frieden: lautstark, unbewaffnet und wenn es sein muss bis zum letzten Amerikaner …

P.S.: Man darf gespannt sein, wie sich die Grünen in den nächsten Haushaltsberatungen zu Mehrausgaben bei der Verteidigung verhalten. Das kann die Nagelprobe für die grüne Bereitschaft werden, die Bundeswehr für ihren geänderten Auftrag zu rüsten. Nur mit grünen Fahnen und Transparenten kann die Truppe ja nicht losziehen…

Crossposting mit www.muntermachermetzner.de